Geschafft: Der Kleiderschrank ist ausgemistet. Doch was tun wir nun sinnvollerweise mit all den Altkleidern? Hier findest du Tipps und Adressen, deine Altkleider sinnhaft zu verwerten.

Vor dir liegt er nun. Der Stapel an aussortierter Kleidung: Kaputte Kleidung, unpassende Kleidung und die peinlichen Fehlkäufe (was haben wir uns nur manchmal dabei gedacht?) – an manchen sogar noch das Preisschild.

Also: Der erste Schritt ist immer, die kaputte Kleidung aus diesem Stapel zu sortieren. Also alles mit Löchern, Rissen und Flecken.

Diese Kleidung kannst du ganz einfach in deinem Hausmüll entsorgen.

Ehrlich.

Die möchte kein Mensch mehr. Auch nicht gespendet.

Bitte diese auch nicht in den Altkleidercontainer werfen: Dort werden sie unter hohem Aufwand wieder aussortiert. Und dann im Müll entsorgt.

Also kaputte Klamotten einfach wegschmeißen.

Danach enthält dein Stapel nur noch Altkleider zwischen „noch okay“ und „quasi neu“. Für diese gebrauchte Kleidung gibt es verschiedene Verwertungsmöglichkeiten:

Die Kleiderspende

Altkleider direkt abgeben

Natürlich kannst du deine alten Klamotten einfach spenden.

Dass du sie verschenkst, heißt jedoch nicht, dass nicht jemand anderes Geld mit deiner Spende verdient.

Nach dem Altkleiderskandal rund um das Deutsche Rote Kreuz in 2011 wissen wir, dass Spenden über Altkleidercontainer nicht unbedingt eins zu eins bei den Bedürftigen landen.

Mal abgesehen davon, dass neben den offiziellen Spendencontainern auch gerne getarnte Container privater Sammler stehen, die damit bares Geld verdienen.

Wenn du trotzdem einen Altkleidercontainer nutzen möchtest, so kannst du über FairWertung, dem Dachverband für gemeinnützige Altkleidersammler, zumindest sicherstellen, dass die Erlöse aus deiner Kleiderspende für soziale oder karitative Zwecke verwendet werden.

Auf Nummer sicher gehst du, wenn du deine alten Klamotten einfach direkt bei sozialen Einrichtungen abgibst. Beispielsweise bei der Arbeiterwohlfahrt, einem Oxfam-Laden oder in einem Sozialkaufhaus. Über die Seite „Wohin damit“ kannst du ganz einfach eine passende Abgabestelle heraussuchen.

Altkleiderspende im Paket

Falls du am Allerwertesten der Welt wohnst und keine passende Abgabestelle in der Nähe findest, gibt es auch die Möglichkeit deine Altkleider über den Paketversand zu spenden.

Kosten entstehen für dich dabei keine (außer vielleicht die Verpackung). Der Versandaufkleber kann in der Regel kostenlos beim Anbieter angefordert werden.

Eine solche Möglichkeit bietet „Platz schaffen mit Herz“ – hier gehen die Erlöse aus dem Warenverkauf deiner Kleider an soziale Projekte, die direkt auf der Seite einsehbar sind.

Ab einem Gewicht von fünf Kilogramm kannst du deine gebrauchte Kleidung auch an die deutsche Kleiderstiftung schicken. Diese übernimmt dann die weitere Verteilung und Verwertung deiner Spende an bedürftige Stellen.

Ein weiterer Player in der Paketspende ist Packmee. Packmee ist jedoch keine soziale Einrichtung, sondern ein gewerbliches Unternehmen. Nur etwas weniger als 50% der generierten Einnahmen gehen dort an karitative Partner. Als „Goodie“ bekommst du für deine Spende einen Shopping-Gutschein, dessen Höhe und Einlöse-Bedingungen jedoch nicht näher beschrieben werden.

Getragene Kleidung verkaufen

Anstatt deine aussortierten Kleidungsstücke zu spenden, kannst du deine Altkleider natürlich auch verkaufen. Je nach Wertigkeit und Masse gibt es hierfür verschiedene Möglichkeiten.

Einzelverkauf über Flohmarkt und Online-Plattformen

Vor allem für wenig getragene bis Noch-Preisschild-dran-Klamotten ist es lohnenswert, diese auf einem Flohmarkt oder über eine der zahlreichen Online-Plattformen wie Ebay Kleinanzeigen, Kleiderkreisel.de oder Mädchenflohmarkt zu verkaufen.

Aus meiner Erfahrung macht dies allerdings nur für ausgefallene Stücke oder Teile hochpreisiger Marken wie Tommy Hilfiger oder Guess wirklich Sinn.

Auf dem Flohmarkt sind die Standgebühren zu berücksichtigen, die du mitverdienen musst. Online-Plattformen oftmals kostenlos, jedoch ist der Aufwand, einen Artikel zu fotografieren und einzustellen, nicht zu unterschätzen – bei relativ geringer Verkaufschance aufgrund des großen Konkurrenz-Angebotes.

Massenverkauf über Momox Fashion

Das gerne getragene Shirt von Esprit, die Bluse von S.Oliver oder die zu klein gewordene Jeans von Vero Moda: Getragene, jedoch gut erhaltene Kleidung unserer beliebten Mainstream-Marken werden nach einer großen Kleiderausmist-Session den größten Stapel bilden.

Diese Teile sind schwer verkäuflich und gehen meistens nur für ein paar Cent über die Flohmarkttheke. Der Aufwand, jedes Stück zu fotografieren und online zu stellen, ist mir hierfür einfach zu groß.

Alternativ kannst du diesen Altkleiderstapel ganz schnell und bequem an Momox Fashion verkaufen.

Der Vorteil: Du wirst ohne großen Aufwand alles auf einmal los.

Der Nachteil: Die Preise pro Stück sind sehr gering (z.B. T-Shirt von Gerry Weber 0,32 Cent); hier gilt Masse statt Klasse.

Nach meiner großen Ausmist-Aktion habe ich diesen Service getestet. Für eine große Kiste mit ungefähr 25 Teilen bekam ich rund 15 Euro (wobei auch ein paar höherwertige Teile wie z.B. ein Shirt von Tommy Hilfiger mit dabei waren).

Paket an Momox Fashion

Seitens Momox gab es bei meiner Einsendung keine Beanstandungen (d.h. Teile, die aus irgendeinem Grund doch nicht vergütet wurden). Solche Teile kannst du entweder spenden oder dir für vier Euro Porto zurücksenden lassen.

Anstatt mir das Geld auszahlen zu lassen, machte Momox mir das Angebot, den Erlös zuzüglich Bonus auf ihrem Online Second Hand Shop einzulösen.

Ich empfand den Service sehr unkompliziert und lohnend. Auf diversen Foren gibt es jedoch auch negative Stimmen, vor allem bzgl. zweifelhafter Beanstandungen. Auf Nummer sicher gehst du, wenn du nur Teile einsendest, deren Alternative sowieso die Kleiderspende wäre.

Altkleider upcyceln oder tauschen

Neben spenden oder verkaufen kannst du deine Altkleider auch upcyceln: Aus alt mach neu sozusagen. Vor allem auf Pinterest findest du hier viele Ideen zum pimpen und umgestalten: Aus der alten Jeans eine trendy Tasche oder aus dem langweiligen Hemd einen coolen Sommerrock nähen, Shirts einfärben oder mit Patches aufpeppen, und, und, und…

Lesetipp: Jeansjacke aufpeppen – einfach DIYs zum pimpen

Last but not least gibt es auch die Möglichkeit, Kleidungstücke zu tauschen. Das kannst du natürlich privat tun oder auch auf organisierten Tauschpartys. Wo und wann solche Tauschpartys stattfinden erfährst du beispielsweise auf der Facebook-Seite von Kleidertausch.de.

Ganz neu gibt es jetzt auch die Kleidertausch-App Uptraded. Diese funktioniert ähnlich Tinder: gibt es ein Match, kannst du deine Klamotte einfach gegen eine andere eintauschen.

Tauschen macht Spaß, kostet (fast) nichts und du bekommst auf nachhaltige Art und Weise neue, passende Lieblingsteile für deinen Kleiderschrank.

Das waren meine Tipps zum Altkleider verwerten. Hast du noch weitere Ideen? Schreibe es mir gerne in die Kommentare!

Silvia